Es geht um Musik. Ob ich nun schreibe und forsche, komponiere, auf der Bühne stehe, Violine unterrichte
(beim Musischen Forum Bargteheide e.V.),
Musiker interviewe oder im Radio beim NDR Musiksendungen moderiere.
Ich bin in eine Künstlerfamilie hineingeboren. Mein Großvater nahm mich ins Theater mit,
ich sah meine Mutter im Fernsehballett, mein Vater übersetzte zuhause Opern, während ich
Sonaten übte. Meine Großmutter lernte 1927 von einer afroamerikanischen Gruppe steppen
und erzählte mir oft davon. Außerdem gab es in der Familie Bauern und Lehrer und auch
das hat mich geprägt.
Meine Jugend verbrachte ich in Schulorchestern, in der Ballettschule, beim Schreiben,
in der Friedensbewegung und im Kino - Entwicklungen, die sich in meiner Erinnerung mit
dem Heranwachsen und dem Teenager-Sein völlig vermischen. Mit 13 gewann ich den
Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte und auch das ist eins meiner Themen: die Begeisterung für Geschichte(n).
Außerdem erlebte ich, was passieren kann, wenn Menschen ihre Kreativität nicht ausleben.
Ich spürte: Schöpferische Tätigkeit hängt zusammen mit persönlichem Wachstum
und insofern auch mit Seelenfrieden und Gesundheit. Ich bildete mich in Tanz und Shiatsumassage weiter
und bin Reikimeisterin.
So baute sich der Hintergrund für meine Musik auf: Mich interessieren energetische Räume, um
gut mit Körper und Seele umzugehen, um organische musikalische Prozesse zu kreieren.
Wenn ich Kinder unterrichte, auch im Bandtraining, fühle ich mich wie eine Mischung
aus Goldgräberin, Hebamme und Gärtnerin.
Ich liebe ein inspirierendes, sinnliches, warmes Klima der Kreativität,
in dem Tanz und Musik, Bilder und Darstellung, Ausdruck und Laute
in der Luft liegen... ich versuche es zu kreieren, in dem, was ich tue. Es kommt alles
aus derselben Quelle. Schreiben, singen, sprechen, spielen.
Es fühlt sich an wie ein unterirdisches Reservoir, aus dem verschiedene Quellen sprudeln, die sich
gegenseitig beeinflussen.
Einer meiner Schwerpunkte liegt deshalb auf der Zusammenarbeit mit bildender Kunst, besonders im Duo
"Augenlieder" mit dem Livezeichner Tom Stellmacher. Das mobile Spiel im Raum, in
Bewegung und draußen in der Natur inspiriert mich sehr.
Durch meine Texte für Rundfunk und Print bleibt meine Neugierde wach, inspirierend sind die
Konzerte und Aufnahmen aus der Jazzwelt, die ich erlebe und spiegele, in
Interviews, Gesprächen, Begegnungen und Symposien mit großartigen Musiker*innen. Die
Jazzwelt hat mich sehr geprägt, in ihrer Toleranz, ihrer freien Ausdruckskraft, ihrer multikulturellen
Integrationsfähigkeit und ihrem Talent, sich stets neu zu erfinden.
"Let your sound be a reflection of yourself" (David Taylor)